Szene aus der Rappelkiste

Konzept

Die drei Gruppen der Rappelkiste sind altersgemischt. Das bedeutet, dass in jeder Gruppe mit insgesamt 15-20 Kindern möglichst alle Altersgruppen von einem Jahr bis ins Vorschulalter vertreten sein sollen. Die Jüngeren lernen hier, sich einen Platz in einer familienähnlichen Situation zu suchen, die Älteren gewöhnen sich daran, alltäglich mit ihren jüngeren „Geschwistern“ zu leben und Rücksicht auf sie und ihre Bedürfnisse zu nehmen. Während der Gartenstunden haben die Kinder jeden Tag die Gelegenheit, gruppenübergreifend miteinander zu spielen.

Im täglichen Freispiel organisieren sich die Kinder ihre Beschäftigungen selbstständig und füllen sie mit Inhalten: Sie eignen sich die Wirklichkeit in zunehmendem Maße an und brauchen nicht pausenlos beschäftigt zu werden – was das angeleitete Spiel aber nicht ausschließt. Die Erzieherinnen nehmen beobachtend am Freispiel teil und stellen Räume und Materialien zur Verfügung. Jede Gruppe der Rappelkiste hat verschiedene Funktionsräume z. B. zum Toben, für kreatives Basteln oder für Rollenspiele oder den Mittagsschlaf. Auch der große Garten hinter dem Haus bietet unendlich viele Spielräume zum fahren, klettern, schaukeln, matschen, … und er wird meist täglich genutzt, bei jedem Wetter!

Trotz aller Freiheiten, die die Kinder in der Rappelkiste haben, existiert im Alltag ein verlässliches Regelwerk zur Orientierung. Die Kinder lernen, dass etwaige Regelverstöße Konsequenzen nach sich ziehen. In der Gemeinschaft der Gruppe ist es erwünscht, sich gegenseitig zu helfen, Kleineren die Welt zu erklären und tolerant miteinander umzugehen.

Ausflüge in die Umgebung der Rappelkiste und die Einbeziehung von Umwelt und Natur spielen eine wichtige Rolle. Die Kinder lernen auch auf eher unspektakulären Touren wie z. B. in Geschäfte, auf den Wochenmarkt oder zum Bahnhof ihre Welt kennen. Besuche bei Post oder Feuerwehr machen die Kinder fit für den Alltag, und bei Wanderungen ins Wurmtal oder ins Paulinenwäldchen kann die Natur mit allen Sinnen wahrgenommen werden.

Vorschulerziehung in der Rappelkiste hat das vorrangige Ziel, die Kinder mit der Welt außerhalb der Geborgenheit der Kita vertraut zu machen. Sie trägt dazu bei, dass die Kinder sich als Teil des Ganzen begreifen. Vor- und nachbereitete Ausflüge und Besichtigungen der Vorschulgruppe z. B. in die Arbeits- und Berufswelt der Eltern sollen nicht als kleine Sensationen im Alltag konsumiert werden, sondern als kindgemäße Beispiele Lebensumwelt transparent machen.